Freitag, 16. Dezember 2016

Gibt es den Weihnachtsmann?



Die achtjährige Virginia O’Hanlon aus New York wollte es ganz genau wissen.
Darum schrieb sie an die Tageszeitung „Sun“ einen Brief:
„Ich bin acht Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann.
Papa sagt, was in der ,Sun‘ steht, ist immer wahr.
Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?“

Die Sache war dem Chefredakteur Francis P. Church so wichtig, dass er selbst antwortete.
„Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht recht.
Sie glauben nur, was sie sehen.
Sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfassen können.
Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört.
Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.
Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu erfassen und zu begreifen.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann.

Es gibt ihn so gewiss wie Liebe und Großherzigkeit und Treue.
Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein.
Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe!
Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie gar nichts, was das Leben erst erträglich machte.
Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig.
Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen.
Es gibt einen Weihnachtsmann.
Sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.
Gewiss, Du könntest Deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen.
Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht – was würde das beweisen?
Kein Mensch sieht ihn einfach so.
Das beweist gar nichts.
Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar.
Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen.
Trotzdem gibt es sie.

All die Wunder zu denken, geschweige sie zu sehen, das vermag nicht der Klügste auf der Welt.
Was Du auch siehst, Du siehst nie alles.
Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen.
Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter.
Warum?
Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal alle Gewalt auf der Welt zerreißen kann.
Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften.
Dann wird die Schönheit und Herrlichkeit dahinter auf einmal zu erkennen sein.
„Ist das denn auch wahr?“ kannst Du fragen.
Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist beständiger.
Der Weihnachtsmann lebt, und ewig wird er leben.
Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.

Frohe Weihnacht, Virginia.

Dein Francis P. Church“

Der Briefwechsel zwischen Virginia O’Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897.
Er wurde über ein halbes Jahrhundert, bis zur Einstellung der „Sun“ 1950, alle Jahre zur Weihnachtszeit auf der Titelseite abgedruckt.

Dienstag, 13. Dezember 2016

Weihnachtszeit

Draußen schneit' s, es ist so weit,
begonnen hat die Weihnachtszeit.
Der Opa holt vom Abstellraum
den Weihnachtsschmuck und schmückt den Baum.
Sein Enkel hilft, so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Zum Schluß die Lämpchen dran noch schnell,
den Stecker rein, schon strahlt es hell.
Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Die Kerzen waren da noch echt,
aus Wachs mit Docht, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Echte Kerzen an dem Baum???"
Die Zeit jedoch bleibt niemals steh' n
und fünfzig weit' re Jahr' vergeh 'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat heute selbst ' nen Enkelsohn.
Und wieder schneit' s zur Weihnachtszeit.
Ja wieder mal ist es so weit.
Der Opa holt vom Abstellraum
wie jedes Jahr den Plastikbaum.
Sein Enkel hilft so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Der Christbaumschmuck wird angebracht.
Schon strahlt der Plastikbaum voll Pracht.
Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da war der Weihnachtsbaum noch echt,
frisch aus dem Wald, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Im Wohnzimmer ' nen echten Baum???"
Die Zeit bleibt doch auch jetzt nicht steh 'n
und nochmal fünfzig Jahr' vergeh 'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat wiederum ' nen Enkelsohn.
Und schneit' s auch draußen noch so sehr,
das Weihnachtsfest, das gibt's nicht mehr.
Man holt nichts mehr vom Abstellraum
und hat auch keinen Weihnachtsbaum.
Der Enkel denkt auch nicht daran,
hat nie gehört vom Weihnachtsmann.
Auch vieles andre gibt's nicht mehr.
Die ganze Welt wirkt ziemlich leer.
Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da feierte man wirklich echt
ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum
und fragt erstaunt: "Was ist ein Baum???"
Robert Sontheimer

Sonntag, 4. Dezember 2016

Weihnachten einst und jetzt

Weihnachten einst und jetzt

© Margareta Rother

Als ich ein Kind noch gewesen
das ist schon lange her,
da war Weihnachten noch ein Erlebnis,
ein Märchen und noch vieles mehr.
Es gab nur kleine Geschenke,
denn wir waren nicht reich,
doch die bescheidenen Gaben,
kamen dem Paradiese gleich.
Da gab es Äpfel und Nüsse,
mitunter auch ein paar Schuh
und wenn die Kasse es erlaubte
ein kleines Püppchen noch dazu.
Wie war doch das Kinderherz selig
für all diese herrliche Pracht
und es war ein heimliches Raunen
um die Stille heilige Nacht.
Dann wurde ich größer und älter
und wünscht mir das und dies,
ich hörte auf ans Christkind zu glauben
und verlor dabei das Paradies.
Dann kam der Krieg mit all seinen Leiden,
mit Hunger und mit Not,
da wurden wir alle bescheiden
und dankbar für ein Stückchen Brot.
Wir alle wurden da Kleiner
und nur ein Wunsch hatte die Macht
wir wollten vereint sein mit unseren Lieben
in der stillen heiligen Nacht.
Doch der Wunsch erfüllte sich selten,
denn die Väter und Männer und Brüder,
lagen draußen und hielten Wacht
und wir waren einsam und weinten
in der stillen heiligen Nacht.
Als dann der Krieg war zu Ende
wuchs eine neue Jugend heran
und die hatten auch Ihre Wünsche
an den lieben Weihnachtsmann.
Nur waren die nicht klein und bescheiden,
denn der Wohlstand kam ins Land,
die Wünsche wurden größer und größer
und das Schenken nahm überhand.
Nun wird gewünscht und gegeben
und keiner fragt nach dem Wert,
denn vergessen sind Krieg und Armut
und die Stunden am einsamen Herd.
Aus dem schönsten der christlichen Feste
hat der Mensch einen Jahrmarkt gemacht,
er wünscht sich vom Besten das Beste
und vergisst dabei den Sinn der Heiligen Nacht.

Sonntag, 27. November 2016

Torta Caprese


Torta Caprese: Mandel-Schokoladen-Torte aus Capri
La ricetta della Torta Caprese
Dieser Kuchen ist eine typische Spezialität aus Capri. Er wird dort im Sommer besonders gerne mit Zitronen- oder Vanilleeis serviert.

Die Torta Caprese wird ganz ohne Mehl zubereitet. Im Originalrezept aus Capri wird kein Likör verwendet. Likör verfeinert aber das Aroma des Kuchens.
Eine Variante dieser klassischen Spezialität ist die "Torta Caprese al Limone”, ein Kuchen mit Zitronengeschmack.
Tipp: Am besten hochwertige Zartbitterschokolade verwenden. Falls man Kuvertüre benutzen möchte, sollte man besser etwas weniger Zucker verwenden.
Zutaten: 
300 g gehackte Mandeln
250 g Zartbitter-Schokolade
5 mittelgroße Eier
250 g Butter
200 g Zucker
1 Gläschen Rum, Limoncello oder einen anderen Likör
Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung: 
  1. Backofen auf 170° Grad vorheizen.
  2. Schokolade fein hacken und im Wasserbad schmelzen.
  3. Eier voneinander trennen.
  4. Die Eigelbe mit der Hälfte des Zuckers schaumig rühren. Nun die weiche Butter hinzugeben und mit dem Handrührgerät weiter verrühren.
  5. Langsam die Mandeln, geschmolzene Schokolade sowie den Rum hinzugeben. 
  6. Eiweisse mit der anderen Hälfte des Zuckers steif schlagen und unterheben.
  7. Die Teigmasse in eine gefettete Springform (24/26 cm) geben und den Kuchen auf mittlerer Schiene im Backofen bei 170° Grad etwa eine Stunde backen.
  8. Den Kuchen abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben. 




Struffoli


Struffoli: Neapolitanisches Weihnachtsgebäck

Struffoli ist ein sehr dekoratives Weihnachtsgebäck aus Neapel. Es besteht aus vielen kleinen Honigbällchen, die mit bunten Perlen und kandierten Früchten hübsch verziert werden.



Die Zubereitung von Weihnachtsgebäck hat in Neapel eine antike Tradition, wobei besonders der bunte Struffoli auf keinem Weihnachtstisch fehlen darf. Der Weihnachtsklassiker wird in jeder Pasticceria verkauft und schmückt die Auslagen der Schaufenster. Eigentlich wird er aber gar nicht gebacken, sondern frittiert.

Zur Dekoration benutzt man neben kandierten Orangen- und Zitronenstückchen auch bunte Kugeln mit Anissamen, die dem Struffoli einen besonderen Geschmack geben. Honig hält die Teigkügelchen zusammen und versüßt das Gebäck.

Die Zubereitung dauert durch das Frittieren zwar etwas länger, ist aber nicht allzu schwierig. Struffoli wird schon einen Tag vor dem Verzehr zubereitet und mit einem Gläschen gut gekühltem Limoncello (Zitronenlikör) nach dem traditionellen Weihnachtsessen serviert. Man kann ihn abgedeckt etwa eine Woche aufbewahren, also etwa bis Silvester.

Zutaten: 

(ca. 12 Portionen)
500 g Mehl
5 Eier
2 EL Anisschnaps (ersatzweise Brandy oder Rum)
100 g Butter
1 EL Zucker
abgeriebene Schale von je 1/2 unbehandelten Orange und Zitrone
1 Prise Salz
ca. 1 l Sonnenblumenöl zum Frittieren
50 g Orangeat (gewürfelt)
50 g Zitronat (gewürfelt)
50 g buntes Früchtemix (kandiert und gewürfelt)
300 g feincremiger Honig
150 g Zucker
8 kandierte Kirschen,
Bunte Zuckerperlen  
Zubereitung: 
  1. Mehl, Eier, 1 EL Anisschnaps, Butter, 1 EL Zucker, die abgeriebene Zitronen- und Orangenschale und eine Prise Salz zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
  2. Teig zugedeckt einige Stunden gehen lassen.
  3. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche fingerdick ausrollen und in etwa 1 cm lange Stücke schneiden. Bei der Anordnung der Stückchen auf der Arbeitsfläche darauf achten, daß sie nicht aneinander kleben bleiben. 
  4. Die Teigkügelchen portionsweise in heißem Öl frittieren, bis sie goldbraun (nicht braun!) sind. Auf einem Teller mit Küchenpapier abtropfen lassen. Falls das Öl während des Frittierens schaumig werden sollte, muß es gegen frisches Öl ausgetauscht werden.
  5. Den Zucker in einem großen und hohen Topf leicht karamelisieren. Danach den Honig, 1 EL Anisschnaps sowie etwa 5 EL Wasser dazugeben. Alles erhitzen, bis die Mischung gelb wird.
  6. Bei leichter Hitze die Teigkügelchen und die Hälfte des Orangeats und Zitronats zur Mischung geben. Solange vorsichtig verrühren, bis der Honig sich gut verteilt hat.
  7. Die Kugeln auf eine große runde Platte stürzen.
  8. Mit feuchten Händen einen Kegel formen.
  9. Die Kugeln mit bunten Perlen, kandierten Kirschen, kandiertem Früchtemix und dem Rest des Orangeats/Zitronats dekorieren.
  10. Den Struffoli abkühlen lassen. Frühestens nach fünf bis sechs Stunden oder besser einen Tag später verzehren. 


Gebrannte Mandeln oder Haselnüsse

500 g Mandeln oder Haselnüssemit einem Tuch abreiben
500 g ZuckerZucker in einer Kasserolle   goldbraun schmelzen
1 EL warmes Wasserhinzufügen
etwas Butterhinzufügen
 gut aufkochen lassen, Mandeln nacheinander unter ständigem Rühren hinzufügen, solange Rühren bis die Mandeln den Zucker aufgenommen haben
 Topf vom Feuer nehmen, nochmals die Mandeln rühren bis sie trocken sind, dann nochmals unter Rühren aufs Feuer bis die Mandeln glänzen
4 g Zimtnoch heiß in eine flache Schüssel geben mit dem Zimt vermischen und die Mandeln auseinander pflücken
 Bei Haselnüssen den Zimt weglassen
 

Gewürzsterne


Rezept ausreichend für ca. 38 Sterne

für die Plätzchen:

100 g Butter
170 g Mehl
50 g Puderzucker
Zimtpulver
Nelkenpulver
Kardamompulver
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
2 Eigelbe
für die Sterne:

150 g Marzipanrohmasse
60 g Puderzucker
etwas Orangenlikör
für die Füllung:

150 g rote Konfitüre (Himbeere oder Johannisbeere)
für die Dekoration:

50 g dunkle Schokolade
evtl. gehackte Pistazien und/oder Zuckerperlen
Puderzucker
Außerdem:

Backpapier
Puderzucker für die Arbeitsfläche
Sternausstecher (Größe ca. 5 cm)
Lochtülle (Durchmesser ca. 2 cm)
kreisrunder Ausstecher (ca. 5 cm Durchmesser)
Spritztüte
Kühlzeit für den Teig:

15 Minuten (Tiefkühltruhe)
40 Minuten (Kühlschrank)
Backzeit und -temperatur für die Plätzchen:
ca. 8 – 10 Minuten bei 180 – 190 Grad

Zubereitung:

Für die Plätzchen:

Butter zimmerwarm werden lassen. Mehl auf die Arbeitsfläche sieben und eine Kuhle formen. Puderzucker, Gewürze und Butter in diese Kuhle geben, dann die Butter mit der Hand geschmeidig kneten. Restliche Zutaten verrühren, ebenfalls zugeben und alles zu einem homogenen Teig kneten.
Bitte beachten
Nur so lange kneten, wie es unbedingt nötig ist, damit sich alle Zutaten gleichmäßig vermengen. Zu langes Kneten macht den Teig „brandig.“ Das bedeutet, er ist so brüchig, dass man ihn nicht mehr ordentlich auswellen kann.
Den relativ weichen Teig drückt man auf Backpapier etwas flach und kühlt ihn wie angegeben.
Während der Kühlzeit können Sie gleich die Marzipansterne vorbereiten.
Für die Sterne:
Marzipanrohmasse mit Puderzucker und Likör verkneten. Arbeitsfläche mit Puderzucker übersieben, darauf die Marzipanmasse zu einer Platte (Stärke etwa 3 mm) auswellen und daraus möglichst viele Sterne ausstechen. Dabei die Marzipanreste immer wieder verkneten und erneut auswellen. Anschließend jeden Stern mittig mit der Lochtülle ausstechen. Die hierbei anfallenden kleinen „Kreise“ unbedingt für die Dekoration aufbewahren! Alle Marzipanteile nun bei Zimmertemperatur ruhen lassen, so werden sie etwas stabiler und verformen sich nicht, wenn man sie später verarbeitet.
Backofen vorheizen, Blech mit Backpapier auslegen.
Den jetzt gekühlten Teig einmal kräftig durchkneten, auf eine Stärke von ca. 3 mm auswellen und die großen Kreise ausstechen. Diese auf dem vorbereiteten Blech wie genannt backen.
Bitte beachten:
Wenn die Plätzchen eine schöne braune Farbe angenommen haben, sind sie fertig. Das dauert bei dickeren Stückchen selbstverständlich länger als bei dünnen, deshalb die Gebäcke ab der 7. Minute beobachten und je nach Bräunungsgrad aus dem Ofen nehmen.
So gibt’s die Gewürzsterne:

Auf die noch warmen Plätzchen die Marzipansterne legen. Konfitüre aufkochen und davon in jedem Stern mittig einen Klecks platzieren, das klappt gut mit einem Teelöffel.
Dann kommt in jeden Stern ein kleiner Marzipankreis, er liegt seitlich von der Mitte, damit man die Konfitüre sieht.
Für die Dekoration:

Schokolade schmelzen und mittels Spritztüte die Gewürzsterne damit „überspinnen.“ Letztlich ganz nach Gusto in die noch feuchte Schokolade ein paar Pistazien und/oder Zuckerperlen streuen. Etwas Puderzucker macht die winterliche Optik perfekt.
Mehr Plätzchen als Sterne?

Dann machen Sie doch noch ein paar „süße“ Doppeldecker. Dazu einen gebackenen Kreis mit Konfitüre bestreichen, mit einem zweiten belegen und anschließend auch nach Art der Sterne dekorieren.